Gedenkstättenfahrten
Geschichtsunterricht ist mehr als das Lernen aus Büchern. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es viele außerschulische Lernorte, die Geschichte für Schülerinnen und Schüler erlebbar machen und ihnen helfen, sich mit Krieg- und Gewaltherrschaft auseinanderzusetzen. Das Land unterstützt Schulfahrten an allgemein bildenden und beruflichen Schulen zu KZ-Gedenkstätten, Gedenkstätten, Gedenkorten der jüngeren Geschichte und zu Stätten des natur- und kulturhistorischen Erbes in Mecklenburg-Vorpommern sowie mehrtägige Gedenkstättenfahrten nach Polen und in andere Länder.
Überblick über die Gedenkstättenlandschaft
Gefördert werden Schulfahrten in der Regel ab der Jahrgangsstufe 7. Pro teilnehmende Schulklasse ist eine Förderung von bis zu 500 Euro möglich. Eine entsprechende Richtlinie klärt über die einzelnen Förderbedingungen und -möglichkeiten auf. Die Beantragung erfolgt über das zuständige Staatliche Schulamt. Den Schulfahrten muss ein pädagogisches Konzept zu Grunde liegen. Die Landeszentrale für politische Bildung liefert einen Überblick über die Gedenkstättenlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern.
Gedenkstätten dokumentieren die Geschichte der NS-Verbrechen. Es sind Tatorte, Leidensorte und Trauerorte bis heute. [...] Irgendwann müssen wir diese Geschichte ohne das lebendige Zeugnis der Zeitzeugen vermitteln. Umso wichtiger für das Lernen und Erinnern sind die Besuche von Gedenkstätten als Orte des Leidens.
"Wegweiser zur Erinnerung“ der Bundeszentrale für politische Bildung
Gedenkstättenfahrten in ehemalige NS-Vernichtungslager
Für mehrtägige Gedenkstättenfahrten (5 bis 6 Tage) von Schülerinnen und Schülern nach Polen, insbesondere in die Gedenkstätten Auschwitz, Majdanek, Treblinka, Belzec, Sobibor und Kulmhof, stellt das Ministerium für Bildung und Kindertagesstätten in Kooperation mit dem Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk Dortmund bei einem möglichst geringen Eigenbeitrag der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesonderte Fördermittel zur Verfügung. Schulen können die finanzielle Unterstützung ausschließlich bis Ende Oktober bei der Europäischen Akademie MV in Waren/Müritz beantragen. Zur Vor- und Nachbereitung der Gedenkstättenfahrten bietet die Stabsstelle politische Bildung im Institut für Qualitätsentwicklung in Kooperation mit der Europäischen Akademie Fortbildungen an.
Die Zeitzeugeninterviews "Als junger Mensch in der Shoah" sind in einem professionell produzierten Film im Frage-Antwort-Format zu sehen. Zu Wort kommen Miriam Bruderman, Batsheva Dagan, Eva Erben, Mieczyslaw Grochowski, Sally Perel (†) und Regina Steinitz. © 2023 Valerie Henschel/Bewegtbildnerei