5th International Workshop on Plasma for Cancer Treatment in Greifswald

Tagung zur Tumortherapie findet erstmals in Deutschland statt

Nr.044-18  | 16.03.2018  | BM  | Ministerium für Bildung und Kindertagesstätten

Vom 20. bis 22. März 2018 kommen in Greifswald Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland zusammen, um sich über die Anwendung von Plasma in der Tumortherapie auszutauschen. Thema der Internationalen Workshop-Reihe „Plasma zur Krebsbehandlung“ ist, wie die Anwendung von Plasma zum Wohle einer Tumorpatientin oder eines Tumorpatienten weiterentwickelt werden kann und später konkret aussehen wird. Für die Tagung in der Universitätsmedizin Greifswald liegen 120 Anmeldungen aus dem In- und Ausland vor. Wissenschaftsministerin Birgit Hesse wird am Mittwoch, 21. März 2018, an der Tagung teilnehmen.

2014 hat der erste Workshop in Washington stattgefunden, danach kamen Tagungen im Jahr 2015 im japanischen Nagoya, 2016 wieder in Washington, 2017 in Paris und in den nächsten Jahren werden Antwerpen und Shanghai die Konferenzorte sein. 2018 ist Greifswald das Zentrum für den 5th International Workshop on Plasma for Cancer Treatment. Damit findet die Tagung zum ersten Mal in Deutschland statt.

Die Einführung von kaltem physikalischem Plasma in das Instrumentarium von Klinik, Praxis und Pflege gehört zu den Sprunginnovationen in der Medizin. Erstmals ist es möglich, die Funktionsabläufe in lebenden Zellen mit gezielten physikalischen Effekten zu beeinflussen und daraus einen Nutzen für die Medizin zu ziehen. Das Spektrum der Zielzellen für Plasma reicht von den heute in der Öffentlichkeit sehr beachteten resistenten Erregern über die entscheidenden Zellen der Wundheilung und des Immunsystems bis hin zu den Krebszellen.

Gemeinsame Gastgeber sind das hier ansässige Leibniz Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP) und die Universitätsmedizin Greifswald. Die Wahl fiel auf die Universitäts- und Hansestadt, weil hier die naturwissenschaftliche Grundlagenforschung und Entwicklungsarbeit auf der einen Seite und die medizinische Nutzung in der Klinik auf der anderen Seite so verflochten und gemeinsam produktiv sind, wie derzeit an keinem anderen Ort. In Greifswald hat das erste Jet-Kaltplasmagerät seine Zulassung zur Anwendung am Patienten erhalten, hier wurde die erste Professur für Plasmamedizin eingerichtet, hier ist das erste klinische Lehrbuch herausgegeben worden, in einer zweiten erweiterten Auflage jetzt auch in englischer Sprache.

Die Forschungs- und Entwicklungsarbeit in der weltweiten Plasmamedizin passiert derzeit einen ersten Meilenstein. Plasmaphysiker haben eine Reihe von geeigneten Quellen entwickelt, mit denen man physikalisches Plasma mit Körpertemperatur und unter Atmosphärendruck generieren kann. Plasmabiologen konnten die wesentlichen Details ermitteln, welche Effekte dieses Plasma in lebenden Zellen auslöst. Plasmamediziner stellen die ersten klinischen Studien vor, die sich mit der Behandlung von nicht nur Wundinfektionen und Hautentzündungen, sondern auch Krebserkrankungen beschäftigen, und mit denen die Grundlagen der evidenzbasierten Medizin gelegt werden.

Klinische Plasmamedizin ist auf dem Wege zu einem eigenständigen ärztlichen Fachgebiet. Das Ziel ist erreicht, wenn z. B. der Fall einer Patientin, die an einem diabetischen Fuß kurz vor der Amputation leidet oder an einer nicht-heilenden Wunde mit MRSA-Besiedlung oder an einem infizierten offenen Krebsgeschwür im Gesicht, auf die Tagesordnung einer regelmäßigen plasmamedizinischen Krankenhauskonferenz gesetzt wird: Eine Plasmaärztin stellt die Behandlungsindikation, ein Plasmabiologe identifiziert die zellulären Zielprozesse in diesem Zusammenhang, ein Plasmaphysiker bestimmt darauf aufbauend das Medizingerät mit dem geeigneten Plasmaspektrum und eine Wund- und Plasmaschwester übernimmt die avisierte häusliche Behandlung der Patientin auf Anweisung der Hausärztin und von der Gesetzlichen Krankenversicherung getragen.

Diese Perspektive wurde vom damaligen Ministerpräsidenten Erwin Sellering vor einem Jahr mit der Übernahme der Schirmherrschaft für den 5th International Workshop on Plasma for Cancer Treatment aufgegriffen und Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat seine Grußadresse an die Teilnehmer aus aller Welt übernommen:

„Welcome, to where PLASMA MEDICINE IN CANCER RESEARCH is on top of Germany!

Creating a location for first class technology, close contacts with institutes and networks as well as the promotion of research and development essential objectives for politics in Mecklenburg-Vorpommern. Additional objectives include creating favorable parameters and developing links between research and industry. One successful example of this is the plasma medicine research network, centered in Greifswald, inviting experts from all over the world again and at this time to join the 5th International Workshop on Plasma for Cancer Treatment. By offering a common forum for global players of plasma medicine under the auspices, Mecklenburg-Vorpommern, Gesundheitsland No. 1 in Germany, contributes to an even more effective cooperation and achievement of innovative objectives for the benefit of cancer patient all over the world.”

Hinweis für Redaktionen:
Am Mittwoch, 21. März 2018, ist um 11:00 Uhr ein Pressegespräch in der Universitätsmedizin Greifswald, Hörsaal Nord, geplant (bereits um 10:50 Uhr: Gruppenfoto).

Für weitere Informationen:
Prof. Dr. Dr. Hans-Robert Metelmann
Universitätsmedizin Greifswald
E-Mail: metelman@uni-greifswald.de

Prof. Dr. Thomas von Woedtke
Universitätsmedizin Greifswald/Leibniz Institut Greifswald
E-Mail: woedtke@inp-greifswald.de

Prof. Dr. Klaus-Dieter Weltmann
Leibniz Institut Greifswald
E-Mail: weltmann@inp-greifswald.de

Internet: www.IWPCT2018.org

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