Tag der Organspende: 206 Menschen in MV auf der Warteliste

Ein Organspendeausweis hatte viele Vorteile: Er ermöglicht die Entscheidung für oder gegen eine Organspende klar und verbindlich festzuhalten, entlastet Angehörige und kann dazu beitragen, Leben zu retten. Details anzeigen
Ein Organspendeausweis hatte viele Vorteile: Er ermöglicht die Entscheidung für oder gegen eine Organspende klar und verbindlich festzuhalten, entlastet Angehörige und kann dazu beitragen, Leben zu retten.
Ein Organspendeausweis hatte viele Vorteile: Er ermöglicht die Entscheidung für oder gegen eine Organspende klar und verbindlich festzuhalten, entlastet Angehörige und kann dazu beitragen, Leben zu retten.
Ein Organspendeausweis hatte viele Vorteile: Er ermöglicht die Entscheidung für oder gegen eine Organspende klar und verbindlich festzuhalten, entlastet Angehörige und kann dazu beitragen, Leben zu retten.
Nr.130  | 06.06.2025  | SM  | Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport

In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der Organspender im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr von 29 auf 22 gesunken. Gleichzeitig warten 206 Menschen im Land auf ein Spenderorgan. Gesundheitsministerin Stefanie Drese sieht deshalb großen Handlungsbedarf für eine baldige Neuregelung der Organspende.

„Der Bundesrat hat im vergangenen Sommer auf Initiative mehrerer Bundesländer, darunter Mecklenburg-Vorpommern, einen Gesetzentwurf zur Änderung des Transplantationsgesetzes und Einführung der Widerspruchslösung beschlossen. Wir appellieren eindringlich an den neuen Bundestag, sich im Interesse der Betroffenen zügig mit diesem Gesetzentwurf zu beschäftigen und entsprechende parlamentarische Initiativen zu starten“, sagte Drese anlässlich des Tags der Organspende am 7. Juni.

Als sehr förderlich bewertete Drese Aussagen der neuen Bundesgesundheitsministerin Nina Warken für eine Änderung des Transplantationsgesetzes. „Das gibt dem Vorhaben den erforderlichen Rückenwind“, so Drese.  

Für Drese wäre die Einführung der Widerspruchslösung eine große Chance, mehr Spenderinnern und Spender zu gewinnen. Nur so könnten mehr Menschen ein lebensrettendes Organ erhalten.

In Deutschland gibt es derzeit eine sogenannte Entscheidungslösung. Organspenden muss somit zu Lebzeiten aktiv zugestimmt werden. Eine Widerspruchslösung hätte zur Folge, dass Organspenden nicht erst aktiv zugestimmt, sondern ihnen nur widersprochen werden muss. „Wichtig aber auch dann: die Entscheidung ist und bliebe jedem Menschen freigestellt“, verdeutlichte Drese.

In Mecklenburg-Vorpommern gab es 2024 mit 14 Spenderinnen und Spender je 1 Mio. Einwohner mehr Spenden als im Bundesschnitt (11,4). 2024 gab es bundesweit 953 Organspenderinnen und Organspender (2023: 965). Demgegenüber standen Ende des vergangenen Jahres 8.575 Menschen in Deutschland auf der Warteliste für ein Spenderorgan. Die meisten von ihnen warten auf eine Spenderniere.

Drese: „Im europäischen Vergleich bewegt sich Deutschland bei der Organspende seit Jahren im unteren Mittelfeld“, so Drese. In Europa führt Spanien regelmäßig die Statistiken zur Organspende an. 2023 kamen dort auf eine Million Einwohner 43,1 Organspenderinnen und Organspender.

Der Tag der Organspende soll neben der Beförderung von mehr Aufmerksamkeit und Aufklärung rund um Organspenden auch die Spenderinnen und Spendern würdigen. „Ohne die Bereitschaft der Spendenden hätten auf ein Spenderorgan angewiesene Patientinnen und Patienten häufig keine Überlebenschance“, sagte Drese.

Die Ministerin empfiehlt allen Bürgerinnen und Bürgern sich mit dem Thema zu befassen. Ausführliche Informationen stellt zum Beispiel die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter https://www.organspende-info.de/ zur Verfügung.

Quellen für Zahlen: Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO), Eurotransplant