„MV erbringt Spitzenleistung in der Gewebemedizin und -transplantation“
Gesundheitsstaatsekretärin Grimm zu Besuch bei der Gewebebank Schwerin
Am heutigen Dienstag besuchte Gesundheitsstaatssekretärin Sylvia Grimm die gemeinnützige Kornea- und Gewebebank der Helios Kliniken in Schwerin und zeigte sich bei einem Rundgang begeistert vom Leistungsumfang des Standortes. „Auch wenn die Gewebebank in der öffentlichen Wahrnehmung oft unterschätzt wird, hat sie sich zu einem wichtigen Akteur für die medizinische Versorgung im Land entwickelt und ist zu einem bundesweit renommierten Partner bei der Gewebetransplantation geworden“, so Grimm.
So gehört das Schweriner Zentrum seit seiner Gründung im Jahr 2006 durch die Helios Kliniken Schwerin und die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) nunmehr zu den bundesweit größten Gewebebanken für Augenhornhaut und Amnion, also der Eihaut der Fruchtblase. „Mehr als 5.000 Augenhornhäute wurden allein zwischen 2006 und 2018 deutschlandweit zur Transplantation bereitgestellt“, hob die Staatssekretärin hervor.
„Hinter diesen beeindruckenden Zahlen stehen aber vor allem Menschen, die durch die Spende und Transplantation ein neues Leben gewinnen. Die ihr Augenlicht zurückerhalten, die durch eine Blutgefäßtransplantationen bei Herzfehlern oder Gefäßerkrankungen ihre Lebensqualität steigern oder durch Knochen- und Weichteilgewebespenden ihre Mobilität zurückerlangen“, betonte Grimm.
Sie sei deshalb froh, dass in Mecklenburg-Vorpommern vergleichsweise viele Menschen mit einer Gewebespende einverstanden sind. „Denn mit 476 Gewebespenden im vergangenen Jahr gehört MV zu den spendenstärksten Bundesländern. Rund 15 Prozent der in Deutschland jährlich etwa 9000 transplantierten Augenhornhäute stammen aus unserem Bundesland. Ein Spitzenwert, der die hohe Leistungsfähigkeit unserer Kliniken und Gewebebanken belegt und der eindrucksvoll zeigt, wie medizinischer Fortschritt, Engagement und ein starkes Netzwerk zu einem lebenswichtigen Beitrag für Patientinnen und Patienten verschmelzen“, so Grimm.
Hintergrund:
Eine Gewebespende ist stets freiwillig und unentgeltlich. Gespendet werden können in Deutschland Haut, Augenhornhaut, Herzklappen, Blutgefäße, Knochen, Knorpel, Sehnen, Bänder, das Amnion und Zellen der Bauspeicheldrüse. Eine Spende ist anders als bei Organen auch postmortal möglich. Nach der Entnahme durchläuft das Gewebe in einer Gewebebank unterschiedliche Verfahren zur Herstellung des Transplantates und wird auf diesem Wege zur späteren Verpflanzung vorbereitet. Die Entscheidung für eine Gewebespende kann in einem Organspendeausweis oder in einer Patientenverfügung vermerkt werden. Eine Anbindung an das digitale Organspenderegister ist auf Bundesebene ebenfalls beabsichtigt.