Geothermie

1. „Tiefengeothermie“

Die Tiefengeothermie nutzt die als Wärme gespeicherte Energie der Erdkruste zur Gewinnung von Strom, Wärme und Kälteenergie.
Geothermie steht immer, also unabhängig von der Tages- und Jahreszeit und auch unabhängig vom Wetter zur Verfügung. Sie zählt auch zu den regenerativen Energiequellen.

Mecklenburg-Vorpommern liegt regionalgeologisch im Nordostdeutschen Becken, welches aus mehr als 5.000m mächtigen Sedimenten aufgebaut. Die geologischen Bedingungen zur Nutzung der Geothermie zur Wärmegewinnung sind in Mecklenburg-Vorpommern günstig. Sie lassen fast flächendeckend in einer Tiefe von 1.000 - bis 2.500 m die energetische Nutzung thermaler Wässer aus dem tieferen Untergrund zu.
ein.

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Schematische Darstellung der Tiefengeothermie

Schematische Darstellung der Tiefengeothermie

Schematische Darstellung der Tiefengeothermie

Derzeit gibt es in MV zwei Anlagen der Direktwärmenutzung in Neustadt-Glewe (Landkreis Ludwigslust-Parchim) und in Waren/Müritz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte). Bei der Geothermischen Heizzentrale (GHZ) in Neubrandenburg reichte die Temperatur des aus der Tiefe gewonnenen Thermalwasser für eine Fernwärmeversorgung nicht mehr aus. Eine zusätzliche Beheizung war erforderlich. Daher wurde die Anlage zum geothermischen Langzeit-Tiefenspeicher (Aquiferspeicher) ausgebaut. Seitdem wird die überschüssige Wärme eines GuD-Kraftwerkes im Sommer in den Tiefen gespeichert und im Winter zur Beheizung von Haushalten verwendet.

Mit den vorhanden geothermischen Anlagen und der damit verbundenen ingenieurtechnischen Kompetenz nimmt M-V nach wie vor eine Spitzenposition in Deutschland ein.

Für eine Stromerzeugung aus der hydrothermalen Geothermie sind die Temperaturen von weit über 100° C notwendig. In M-V sind diese nur in sehr großen Tiefen anzutreffen.

Mehr Informationen dazu finden Sie im Abschnitt „Tiefengeothermie – Potenziale und Nutzung“ des Landesatlas Erneuerbare Energien in M-V unter

2. „ Erdwärmenutzung“

Die Wärme aus dem oberflächennahen Untergrund (bis zu 400 Metern Tiefe), auch Umgebungs- oder Erdwärme genannt, wird gewöhnlich nur mit Hilfe von Wärmepumpen genutzt, um eine Gebäude zu beheizen oder für Warmwasser zu sorgen. Mit ihr wird die niedrige Temperatur der Erdwärme gesteigert.
Um an die Energie aus dem Boden zu gelangen, wurde eine Vielzahl von technischen Lösungen entwickelt.

a) Erdwärmesonden - häufigster Anlagentyp
Ihr Flächenbedarf ist gering und sie nutzen ein konstantes Temperaturniveau. Zumeist werden Erdwärmesonden als senkrechte Bohrungen niedergebracht, in die man Rohre installiert. Vor allem für Ein- und Zweifamilienhäuser sind diese Erdwärmesonden sehr beliebt. Ihre Anzahl hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Ihr Marktanteil wächst vor allem im Neubaubereich stetig weiter.

b) Grundwasserwärmepumpen: Abhängig vom Standort lässt sich Grundwasser über Brunnen entnehmen und direkt zur Wärmepumpe bringen.

c) Erdwärmekollektoren: Erdwärmekollektoren werden horizontal, also flach, normalerweise in 80 - 160 cm Tiefe verlegt.

Mehr Infos dazu finden Sie im „Leitfaden Erdwärmesonden in M-V“.