Energie

Wie wird die Energieversorgung in Mecklenburg-Vorpommern in Zukunft aussehen? Diese Frage beschreibt grundlegend den Arbeitsauftrag des Ministeriums. Dabei sind einige Eckpunkte und auch Zielvorgaben schon klar.

Die Bundesregierung hat nach dem katastrophalen Unfall im japanischen Kernkraftwerk in Fukushima die Energiewende beschlossen. Das bedeutet, dass in Deutschland bis 2022 alle Atomkraftwerke abgeschaltet werden. Bis zum Jahr 2050 sollen 80 Prozent des benötigten Stroms aus Erneuerbaren Energien gewonnen werden. Dies bedeutet, dass nach und nach auch Kraftwerke mit so genannten fossilen Energieträgern wie z.B. Steinkohle vom Netz genommen werden.

Damit diese Ziele erreicht werden, muss die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien massiv gesteigert werden. Dazu hat die Landesregierung bereits zahlreiche Maßnahmen ergriffen. So ist Mecklenburg-Vorpommern das erste Bundesland, das sich bereist heute rechnerisch zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien versorgen kann. Bis zum Jahre 2025 wird Mecklenburg-Vorpommern entsprechend seinem Anteil am Bundesgebiet von 6,5 Prozent auch 6,5 Prozent der elektrischen Energie der Bundesrepublik erzeugen.

Ebenso wichtig wie der Ausbau der Stromproduktion und der Wärmeversorgung aus alternativen Energien ist das Einsparen von Energie. Energieeffizienz und Energieeinsparung sind daher Schlüsselthemen für die Herstellung von Versorgungssicherheit. Aber auch der Klimaschutz durch CO2-Einsparung wird so verbessert und es ergeben sich Innovationen für neue Produkte und Technologien, die wiederum die Beschäftigung ankurbeln.

Weiterhin müssen die Stromnetze entsprechend ausgerüstet werden. Zum einen die so genannten Übertragungsnetze, um Strom beispielsweise von der Küste in den industriellen Südwesten Deutschlands zu leiten. Dabei sind wir gut aufgestellt. Aufgrund aktueller Bedarfspläne sind innerhalb Mecklenburg-Vorpommerns nur noch knapp 10 Kilometer Hochspannungsleitung in der Nähe von Pasewalk zu bauen.

Auf der anderen Seite muss das Verteilnetz durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien in unserem Land an vielen zusätzlichen Einspeisepunkten Strom aufnehmen. Und das in nicht planbarer Menge zu nicht vorhersehbaren Zeiten.

Die erneuerbaren Energien führen dazu, dass Stromproduktion und Stromverbrauch nicht mehr miteinander einhergehen. Bislang sprangen Kraftwerke an oder steigerten die Produktion, wenn mehr Strom benötigt wurde. Bei alternativen Energien ist es nicht mehr so, dass der Verbrauch die Produktion bestimmt. Die Sonne beispielsweise scheint nicht immer und der Wind weht nicht immer und auch nicht gleich stark. Daher wird Strom zu bestimmten Zeiten produziert unabhängig davon, ob er dann auch verbraucht werden kann. Um sicherzustellen, dass Strom immer zur Verfügung steht, benötigen wir Speichertechnologien. Gemeinsam mit dem Bildungsministerium werden dazu entsprechende Fördermöglichkeiten für die Forschung bereitgestellt.